Presseberichte vom Aktionstag in Meßkirch

 

Schwäbische:

Für den kleinen Levin sitzen Geschwister Hofmann an der Kasse

Meßkircher Märkte am Stachus organisieren Spendenaktion für leukämiekrankes Kind – Auch Bürgermeister Arne Zwick macht mit

Von Karlheinz Kirchmaier

Messkirch Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie, darunter viele Jugendliche und Kinder. Auch den achtjährigen Levin aus Empfingen bei Horb hat es getroffen. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihm noch helfen die schwere Erkrankung zu überleben. Allerdings muss dazu ein Stammzellenspender, sprich ein „genetischer Zwilling“, gefunden werden. Dies ist trotz intensiver Suche bisher noch nicht gelungen.

Ein Grund für den stellvertretenden Filialleiter des dm-Marktes Meßkirch und Notfallseelsorger Patrick Strasser, die Initiative zu ergreifen. Gemeinsam mit weiteren Personen von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) stellt er derzeit eine Typisierungsaktion am 24. Juli in der Meßkircher Stadthalle unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Arne Zwick auf die Beine (die SZ berichtete bereits).

Zur Finanzierung der Typsierungsaktion – die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro – wurde der stellvertretende dm-Leiter jetzt noch ein zweites Mal aktiv und organisierte für den Samstag, 16. Juli, eine gemeinsame Spendenaktion der Märkte dm, Takko und Neukauf Sulger. So werden von 10 bis 11 Uhr, Bürgermeister Arne Zwick und die Geschwister Hofmann an der Kasse des dm-Markts sitzen. „Die gesamten Einnahmen in dieser Stunde werden an die DKMS und für die Registrierung und Typisierung von Spender verwendet“, versichert Seelsorger Strasser.

Ähnlich will die Takko-Filiale die Aktion unterstützen. „Wir spenden zehn Prozent des Tagesumsatzes“, stellt die Filialleiterin Olga Jabs in Aussicht.

Neukauf Sulger wird dagegen am kommenden Samstag ganztägig eine Tombola veranstalten, bei der es schöne Sachpreise, unter anderem Einkaufsgutscheine und Eintrittskarten für den Europapark, zu gewinnen gibt. „Den Gewinn der Aktion bekommt natürlich die DKMS“, sagt Marktleiter Oliver Müller. Darüber hinaus werden in zwei Märkten Kaffee und von Mitarbeitern selbstgebackener Kuchen angeboten. In einem Markt gibt es Würstchen vom Grill. Auch hier kommt der jeweilige Erlös der Typisierungsaktion zugute.

Übrigens: Für die Typisierungsaktion sucht Patrick Strasser dringend noch weitere Helfer, die zur Blutabnahme berechtigt sind sowie einen Arzt zur Überwachung der ganzen Aktion.

(Erschienen: 11.07.2011 19:40)

Neukauf Sulger, Takko und der dm-Markt in Meßkirch unterstützen am Samstag, 16. Juli, mit vielfältigen Aktionen die Stammzell-Typisierungsaktion in Meßkirch. Von links: Oliver Müller, Filialleiter des Neukauf Sulger, Olga Jabs, Filialleiterin bei Takko, und Patrick Strasser, stellvertretender Filialleiter des dm-Markts.

Bild: häusler

Meßkirch (sah) Der achtjährige Levin aus Empfingen bei Horb ist an Leukämie erkrankt. Nur eine Stammzellspende kann ihm das Leben retten. Um Levin zu helfen, veranstaltet die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) am Sonntag, 24. Juli, von 11 bis 16 Uhr in der Stadthalle in Meßkirch eine Typisierungsaktion.

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Arne Zwick organisiert eine Initiativgruppe rund um Patrick Strasser, stellvertretender Filialleiter des dm-Markts in Meßkirch, die Typisierungsaktion. Mit seinem Engagement steckte Strasser die benachbarten Märkte an: Für Levin helfen am kommenden Samstag, 16. Juli, alle drei Märkte zusammen.

Von 10 bis 11 Uhr werden die Geschwister Hofmann und Bürgermeister Arne Zwick an der dm-Kasse sitzen. Die gesamten Einnahmen dieser Stunde spendet der dm-Drogeriemarkt zugunsten der Typisierungsaktion.

Zusammen mit Takko werden Waffeln verkauft. Takko wird an diesem Tag zehn Prozent des Tagesumsatzes spenden, erklärt Filialleiterin Olga Jabs. Dank Kuchenspenden von Mitarbeitern aller drei Märkte werden bei Takko Kaffee und Kuchen verkauft, der Erlös daraus fließt ebenfalls in die Aktion.

Bei Neukauf Sulger locken bei einer ganztägigen Tombola zugunsten der Aktion attraktive Gewinne, wie Einkaufsgutscheine, Eintrittskarten für den Europapark oder Strandliegen. Jedes Los gewinnt, betont Filialleiter Oliver Müller. Zudem werden Grillwürste angeboten.

Die Motivation der Mitarbeiter aller drei Geschäfte ist sehr hoch, erklären die Filialleiter stolz. Jedes andere Geschäft, oder jeder andere Verein darf sich am Samstag beteiligen, entweder mit Aktionen am Stadtfest oder Spenden, sagt Strasser ausdrücklich.

Für die Typisierungsaktion am 24. Juli sind ebenfalls freiwillige Helfer willkommen. Jeder, der Blut abnehmen kann und darf, wird gebraucht, ebenfalls ein Arzt, der die Gesamtüberwachung der Blutabnahme übernimmt.

Die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Für die geplante Aktion benötigt die DKMS auch finanzielle Hilfe

Südkurier:

Hand in Hand für kranken Levin

Aktionen von dm-Markt, Takko und Neukauf Sulger zugunsten Stammzell-Typisierung

Hand in Hand für kranken Levin

Von Karlheinz Kirchmaier

MESSKIRCH Mit dem Interesse an der gestrigen Typisierungsaktion in der Meßkircher Stadthalle sind die Initiatoren nur bedingt zufrieden. Eine Stunde vor Schluss der Aktion hatten sich rund 400 Menschen aus dem ganzen Kreisgebiet und den angrenzenden Landkreisen typisieren lassen, um im Notfall als Stammzellenspender zum Lebensretter zu werden. Auslöser für die Aktion war die Leukämie-Erkrankung des achtjährigen Levin Schlesinger aus Empfingen bei Horb Anfang April dieses Jahres.

Patrik Strasser, stellvertretender Leiter eines Drogerie-Marktes in Meßkirch und ehrenamtlicher Notfallseelsorger, nahm die schwere Erkrankung des Achtjährigen als Anlass, zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, der Stadt Meßkirch und über 100 ehrenamtlichen Helfern initiativ zu werden und eine erste Typisierungsaktion in Meßkirch zu starten. Die Umsetzung der Aktion wurde gestern dank der vielen eingegangenen Spenden möglich.

Um 11 Uhr standen gestern die ersten Blutspender an Anmeldetischen in der Stadthalle in Reihe, um sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. „Wir sind jedem dankbar, der heute zur Blutspende gekommen ist oder sich in irgendeiner Weise an der Aktion beteiligt hat“ sagte dann gegen 15 Uhr Patrick Strasser der Schwäbischen Zeitung.

Insgeheim hatte sich der Initiator allerdings eine etwas größere Resonanz erhofft. Dennoch hatte er, die vier Aufsicht führenden Ärzte aus Meßkirch und Sigmaringen sowie die 15 Blutabnahme-Teams (Krankenschwestern und Arzthelferinnen) aus der ganzen Raumschaft am eigentlich freien Sonntag alle Hände voll zu tun. „Es ist ein tolle Aktion. Alles ist perfekt organisiert und kann nicht besser laufen“, erklärte der Meßkircher Arzt Dr. Jürgen Baldischwiler. Aufgrund der nicht ganz zufriedenstellenden Resonanz macht der Mediziner Bürgern, die gestern nicht in die Stadthalle kommen konnten, das Angebot, diese Woche in seine Praxis zu kommen, um sich nachträglich typisieren zu lassen.

Weitere Geldspenden

Übrigens: Auch gestern wurde wieder Geld für die Typisierung gespendet. So spendeten in der Stadthalle unter anderem die Geschwister Hofmann 1000 Euro ihres Fanclubs, die Firma RIFI aus Berg 5000 Euro, die Firma Ofen Gruber aus Meßkirch den Erlös aus der Versteigerung eines Kachelofens im Wert von etwa 2500 Euro, die Springer des DGFC Starzeln 900 Euro und der FC Killertal 04 den Erlös aus dem Boso-Cup in Höhe von 400 Euro der Deutschen Knochenmarkspenderdatei. Bereits im Vorfeld waren schon rund 8000 Euro an die DKMS übergeben worden. Darüber hinaus druckten das Printing und Media Center Preis in Sigmaringen/Pfullendorf und die Druckerei Fleck in Markdorf die Flyer für die gestrige Typisierungsaktion kostenlos.

(Erschienen: 24.07.2011 20:30)

Schwäbische:

Rund 400 Personen lassen sich für Levin typisieren

Veranstalter sind mit der Resonanz nicht ganz zufrieden - Aktion wird trotzdem als Erfolg gewertet

Rund 400 Personen lassen sich für Levin typisieren

Brisant:

Die Schlagersängerinnen Anita und Alexandra Hofmann haben die Bühne für kurze Zeit gegen einen Drogeriemarkt getauscht. Eine Stunde saßen die beiden an der Kasse eines Drogeriemarktes ihrer Heimatstadt Meßkirch, um Geld für den leukämiekranken Levin zu sammeln.

die Geschwister Hofmann bei ihren Auftritten

Eigentlich kennt man die Geschwister Hofmann bildschön in großer Garderobe, singend auf einer Bühne. Doch jetzt zeigten sie, dass sie auch kassieren können. Eine Stunde saßen Anita und Alexandra Hofmann an der Kasse einer Drogerie in ihrer Heimatstadt Meßkirch, tippten und packten ein. Zum Großeinkauf hatten sich Fans, Freunde und Familie versammelt und kauften, was man aus einer Drogerie so alles braucht. Eigentlich mehr für den achtjährigen Levin, als für den Haushalt, denn der Erlös des Einsatzes kommt dem kranken Jungen zugute.

"Den Schritt zu denken, meinem Kind könnte das selber auch passieren, damit darf man gar nicht anfangen, weil man dann kaputt geht."

Alexandra Hofmann, Mutter von zwei Kindern
Brisant | 19.07.2011

Die Geschichte von Levin

Levin war ein vitaler Junge, der gern Tischtennis und Fußball gespielt hat, bis zum 4. April, einem Montag. An diesem Morgen konnte Levin nicht aufstehen, weil er zu müde und kaputt war. Seine Eltern fuhren mit ihm zum Kinderarzt, der eine deutlich vergrößerte Milz feststellte und den Achtjährigen an die Uniklinik in Tübingen verwies. Nach zwei Stunden waren dort die Blutergebnisse da und die schreckliche Diagnose: Leukämie.

Gerettet werden kann Levin nur mit fremdem Knochenmark, die genetische Übereinstimmung der Familie ist zu gering. Doch auch eine weltweite Suche in Knochenmarkdatenbanken hat bisher keine Ergebnisse gebracht. Also werden dringend Freiwillige gesucht, die ihr Blut daraufhin untersuchen lassen, ob sie als Spender in Frage kommen. Die Suche ist aufwändig und teuer. Deshalb haben die Schwestern ihre Prominenz genutzt, um dem Achtjährigen zu helfen. Vor ihrem Kasseneinsatz haben sie sich mit dem Achtjährigen getroffen.

"Vor dem Treffen war Riesenaufregung, aber es war total entspannt. Und es war richtig schön zu hören, dass sie helfen wollen und dass sie mit der Öffentlichkeit ihren Beitrag leisten wollen, dass möglichst viele Leute kommen und sich typisieren lassen. Und dass wir dann auch einen Spender finden können."

Silke Schlesinger, Levins Mutter
Brisant | 19.07.2011

 

Die Aktion von Anita und Alexandra Hofmann in der Meßkirchener Drogerie hat sich gelohnt: Insgesamt sind 6.000 Euro zusammengekommen, um denjenigen zu finden, der Levins Leben retten kann.